Erstaufführung der Neufassung

Westfälische Hexenjagd

Von den drei Theaterstücken Else Lasker-Schülers ist ARTHUR ARONYMUS UND SEINE VÄTER das am wenigsten bekannte. Nun kam es am Landestheater Detmold in einer neuen Fassung heraus. Regie führte Gerhard Hess.

Drei Theaterstücke sind von Else Lasker-Schüler überliefert: DIE WUPPER, ICHUNDICH und das besonders personenreiche ARTHUR ARONYMUS UND SEINE VÄTER. Bekannt und häufiger inszeniert wurde allein DIE WUPPER. Nahezu vergessen ist hingegen ARTHUR ARONYMUS UND SEINE VÄTER. „Ganze dreimal wurde Else Lasker-Schülers unvergleichliches Stück inszeniert“, schreibt Gerhard Hess, der Bearbeiter. „Es gilt in seiner ‚voranschreitenden Lyrik‘ und seinen über sechzig Rollen als nahezu unspielbar. Der Zweck dieser Bearbeitung ist, dieses Stück – ein ‚Nathan‘ der Moderne – der deutschen Bühne zu gewinnen.“

„Die erste Chance bekam das Stück der jüdischen Schriftstellerin 1936 am Züricher Schauspielhaus – aber auch dort wurde die Inszenierung von Leopold Lindtberg nur zweimal gespielt – von christlich-jüdischer Konfrontation wollte das Schweizer Publikum nichts wissen. Die Autorin starb 1945 in Jerusalem, unglücklich, verarmt, fast vergessen.
Erst 1969, zu Lasker-Schülers 100. Geburtstag, folgte die nächste (und bis dato letzte) Arbeit am „Arthur Aronymus“ – bei Else Lasker-Schüler daheim in Wuppertal, dass damals noch ein Schauspielhaus hatte. Diese Aufführung sah der junge Theatermann Gerhard Hess – und das Stück hat ihn nie wieder losgelassen. Weil es als „unspielbar“ galt, hat er eine neue Fassung erarbeitet; und die hat er nun selber zur Premiere gebracht: am Landestheater in Detmold. (…) Hess habe, so Michael Laages, „gut 60 Rollen, 23 Kinder inklusive, auf etwa 20 Spielfiguren verdichtet (…), um die verschlungenen Stränge der Fabel abzubilden. Die vor allem hat Hess zu erhalten versucht, wie übrigens auch Else Lasker-Schülers wie aus der Zeit gefallene Sprache. Als Regisseur versucht Hess, mit diesem ziemlich fremden Ton in weniger als zwei Stunden ein höchst komplexes Historienbild zu entwerfen: von Juden-Pogromen und Hexen-Wahn im Westfalen der Biedermeier-Zeit.“
Michael Laages, Die deutsche Bühne, 11.03.2023

"Das Stück gefällt dank der schauspielerischen Leistungen und einem technisch raffinierten Bühnenbild."
Hajo Gärtner, Lippische Lande Zeitung, 14.03.2023

13.03.2023 | Theater


Arthur Aronymus und seine Väter

3D 5H
UA: 19.12.1936 Zürich, Schauspielhaus EA: 10.03.2023 Detmold, Landesbühne


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