Zurück in die Zukunft

1984 – jetzt auf der Bühne

Der weltberühmte Roman 1984, in dem George Orwell nach dem 2. Weltkrieg die Erfahrung mit dem faschistischen und dem stalinistischen Terrorregime in eine düstere Zukunftsvision weiterdachte, wurde von Kristo Šagor für die Bühne bearbeitet und kam jetzt in Darmstadt zur Uraufführung.

Dabei verzichtet Kristo Šagor fast gänzlich auf „plakative Aktualisierungen“, beobachtet Matthias Bischoff von der FAZ. Der Autor nehme den Klassiker beim Wort und zeige "mit erschreckender Wucht gerade dadurch die Zeitlosigkeit des Stoffes“. Große theatrale Kraft beziehe die Inszenierung dabei aus einem effektvoll choreographierten, schwarz gekleideten Chor als manipulierbare Masse und aus einer körperlich spürbaren Klang- und Musikcollage, die keine Stille kenne und dem Rezipienten keine Möglichkeit des Rückzugs lasse.

Marcus Hladek schreibt in der Frankfurter Rundschau: „Šagors Sprachkunstwerk in Wesemüllers Regie liest Orwell aufs Heute hin. (…) Als Botschaft des Widerstands bleiben hartnäckige Sätze wie: Was ist der Tod? Was ist die Liebe? Halten wir an ihnen fest.“

Stefan Benz vom Darmstädter Echo vermisst in der Inszenierung neben der konsequenten Stilisierung in statischem Sprechtheater mit choreografiertem Chor und dem expressiven Körpertheater im Spiel der Schauspieler andererseits die Psychologie der Figuren. Er spricht bezüglich der Textfassung von Šagor zugleich von einer „anspruchsvollen Partitur dieses Erzähltheaters“ und meint: „Man kann immer mal wieder getrost die Augen schließen und die Aufführung als Hörstück wahrnehmen, was die Feinheiten der Tonspur am besten zur Geltung kommen lässt.“

25.09.2023 | Theater

Staatstheater Darmstadt↗


1984

3D 2H
UA: 16.09.2023 Darmstadt, Staatstheater


Kristo Šagor

Kristo Šagor wurde 1976 in Stadtoldendorf geboren.


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