Stück über Demenz

Eigentlich eine Komödie der Verzweiflung

… sagt Autor-Regisseur Jan Neumann über seine Stückentwicklung VERGESSEN, DASS am Staatstheater Braunschweig. Die Inszenierung auf der Grundlage von Recherchen und von Improvisationen mit den vier Schauspieler:innnen ist eine Auseinandersetzung mit der Demenz als Krankheit und gesellschaftliche Herausforderung, insbesondere für die betroffenen Familien.

„Bei Neumann ist Demenz vor allem Anlass, dass die Figuren ihre Lebenseinstellungen hinterfragen, die eigene Geschichte neu sehen lernen, bis die heillos zerstrittene Familie wieder zusammenfindet. Denn alle suchen wie der Vater nach einer verlorenen Welt, nach ihrem „Zuhause“.
Das theatralische Aufblättern des Themas funktioniert bestens und dank der aufgebrochenen Erzählweise weist das Stück sogar über die herkömmliche Demenzliteratur hinaus. Es eröffnet neue Perspektiven. Hingehen lohnt!“
Jens Fischer, taz, 05.10.2022

„Das teils auf den Kopf gespiegelte Bühnenbild, die wandernden Requisiten, die anonymisierenden Anzüge (Ausstattung Dorothea Curio) scheinen etwas von der Weltsicht des Erkrankten auf die Bühne zu holen. Auch das irgendwann die Handlung zerfällt, quasi demenziell zersplittert und eine eigene, in Kunstlicht getauchte Realität mit tänzerischen Bewegungen der Darsteller entwickelt, passt dazu. Und sie spielen das gut.“
Andreas Berger, Braunschweiger Zeitung, 26.09.2022

„Die gesamte Retro-Ausstattung kann als Annäherung an eine verlorengehende Lebensweise und die sich auflösende Beziehung zu einem ins Vergessen abdriftenden Charakter gelesen werden. Der ist auf der Bühne aber nie physisch, sondern nur durch Gespräche der Seinen anwesend. Die tragen alle die gleiche Perücke, sind ähnlich clownesk gekleidet und zunehmend rast-, rat-, und haltlos. Wie Sprechpuppen artikulieren sie in rasantem Tempo die im boulevardesken Ping-Pong konstruierten Dialoge. (…) Die auf Humor setzende Distanzierung wahrt dabei die Balance zwischen Karikatur und Zuneigung.“
Jens Fischer, s.o.

Jan Neumann entdeckt darin auch einen lebensphilosophischen Mehrwert: „Es stellt sich ja beim Schwinden der Identität bei sich selbst oder einem nahen Menschen die Frage: Was ist eigentlich das Ich? Wer bin ich, wo gehe ich hin? Oder, um es mit dem Hammer-Satz eines Erkrankten zu sprechen: Wer ist das, niemand?“
Jan Neumann im Interview mit der Braunschweiger Zeitung, 22.09.2022

„Wie sich bei einem Demenzkranken das Gedächtnis auflöst, ergeht es der dramatischen Struktur. Das Stück gerät aus den Fugen. Die Theatermacher:innen treten aus ihren Rollen…“
Jens Fischer, s.o.

13.10.2022 | Theater

Staatstheater Braunschweig↗


Vergessen, dass

3D 1H
UA: 23.09.2022 Braunschweig, Staatstheater


Jan Neumann

Jan Neumann wurde 1975 in München geboren.


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